Peter Stamm, geboren am 18. 1. 1963, aufgewachsen in Weinfelden (Kanton Thurgau/Schweiz), absolvierte nach dem Besuch der dortigen Primar- und Sekundarschule eine kaufmännische Lehre bei einer ortsansässigen Treuhandgesellschaft, arbeitete für kurze Zeit als Buchhalter in Paris, besuchte anschließend über den zweiten Bildungsweg das Gymnasium, studierte einige Semester Anglistik, Psychologie, Psychopathologie und Wirtschaftsinformatik in Zürich, ist seit 1990 freier Autor und Journalist und lebt mit seiner Familie in Winterthur. Längere Auslandsaufenthalte in Paris, New York, Skandinavien und Berlin. Beiträge u.a. für die „Weltwoche“, die „Neue Zürcher Zeitung“, „Das Magazin“ und den „Nebelspalter“. Verfasser von Satiren, Reportagen, Hörspielen, Theaterstücken, Sachbüchern und Prosa. Seit 2003 Mitglied des Verbandes Autorinnen und Autoren der Schweiz. 2013 Mainzer Stadtschreiber, 2014 Poetik-Professur an der Universität Bamberg, 2018 Heinrich-Heine-Gastprofessur in Lüneburg und Poet in Residence an der Universität Duisburg-Essen.
* 18. Januar 1963
von Tanja van Hoorn
Essay
Peter Stamm, der mit seinem Debütroman „Agnes“ (1998) zum Shootingstar der Schweizer Literaturszene avancierte, ist nicht nur – wenngleich vor allem – ein Autor von streng-schöner Prosa; vielmehr verfügt er über eine breite Palette schriftstellerischer Formen. So publizierte er im Schweizer Satiremagazin „Nebelspalter“ Groschenroman-Persiflagen in der klassischen Form des Fortsetzungsromans („Herbert“, „Schwester Erna“; 1994, überarbeitet 2002) und versammelte 1995 in einem schmalen ...